Bodenmarkierungen gehören zur guten Organisation eines produzierenden Unternehmens und im Lager. Unternehmen betrachten Bodenkennzeichnungen als einen Aspekt der 5s-Methode für schlanke Fertigung. Sie dienen der visuellen Kommunikation mit den Mitarbeitern und verbessern so die Sicherheit und Effizienz im Werk.
In Deutschland stehen ca. 1/3 aller Arbeitsunfälle in Verbindung mit Transportvorgängen (Quelle: GDA). Ähnliche Zahlen gibt es für die Schweiz, wo ca. 30 % aller Unfälle im Zusammenhang mit dem innerbetrieblichen Verkehr und der Lagerung entstehen (Quelle: suva). Eine effektive Methode, um Unfälle zu reduzieren, ist die Trennung von Transportverkehr und Personen durch entsprechende Markierungen und eine angemessene Beschilderung. D. h. Bodenmarkierungen erhöhen die Arbeitssicherheit in einem Betrieb.
Wann werden Bodenmarkierungen eingesetzt?
Bodenmarkierungsbänder sind einseitige Klebebänder, die zur Markierung von Gefahrenstellen, zur Unterteilung von Flächen, zur Schaffung von Gängen oder zur Angabe von Richtungen verwendet werden. Sie werden häufig in Industrie- und Produktionsanlagen sowie im Lager zur Bodenmarkierung verwendet. Bodenmarkierung kann auch im Außenbereich eingesetzt werden.
Wo werden Bodenmarkierungen angewendet?
Je nach Abteilung und Branche gibt es unterschiedliche Bereiche, in denen Bodenmarkierungen regelmäßig eingesetzt werden:
- Laderampen
- Gänge / Wege in Lagern
- Fußgängersichere Gehwege
- Innerbetriebliche Zebrastreifen
- Bereiche für Gabelstaplerverkehr
- Bereitstellungsflächen, z. B. im Wareneingang oder Versand
- Gefährliche Bereiche
- Begrenzungen elektrischer Anlagen / Bereiche insbesondere bei Starkstrom
- Fluchtwege für Notfälle
- Arbeits-/Produktionszellen
- Bereiche zum Aufladen der Ausrüstung, z. B. für elektrische Gabelstapler
- 5S-Red-Tag-Bereiche (z. B. wenn nicht mehr benötigte Ausrüstung aussortiert werden soll)
- Stolper- und Rutschgefahren
- Lagerung von (Vor-)Materialien
- Be- und Entladebereiche für Materialien
- Besuchern helfen, sich in unbekannten Bereichen zurechtzufinden
- Leiten des Verkehrsflusses innerhalb des Werkes
Welche Bodenmarkierungen gibt es?
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Bodenmarkierungen: Flüssige und selbstklebende Markierungen.
Flüssige Bodenmarkierungen kennt man aus dem Straßenbereich. Diese sind lange haltbar, insbesondere wenn sie eine zweite Klarschicht zum Schutz bekommen, aber können nur aufwendig wieder entfernt (gestrahlt) werden bzw. alternativ (nicht schön) übermalt werden. Sie sind also nur geeignet, wenn die Bodenmarkierungen wirklich dauerhaft sind und z. B. keine Änderungen im Produktionsfluss geplant sind. Außerdem braucht man ca. 48 Stunden Zeit bis Markierungen getrocknet sind und wieder benutzt werden können.
Eine deutlich weniger gut haltbare, aber günstigere Variante sind flüssige Bodenmarkierungen mit Markiersprays. Diese können mir einem Handwagen zudem selber aufgetragen werden, während man bei den anderen flüssigen Bodenmarkierungen eine Fachfirma beauftragen muss.
Bei den selbstklebenden Bodenmarkierungen bzw. Klebebänder für Bodenmarkierung gibt es ein großes Spektrum an unterschiedlichen Materialien (u. a. PVC, Polycarbonat, Gewebe, Aluminium, Stahl). Wichtige Kriterien bei der Auswahl sind die Beschaffenheit des Untergrundes (eben, uneben), innen oder außen sowie Beanspruchung (Staplerverkehr oder Fußgängerverkehr) und gewünschte Dauerhaftigkeit (u. a. auch nur wiederablösbar / temporär). Typische unebene Untergründe sind z. B. Asphalt, Betonpflaster, Verbundpflaster, Bodenfliesen oder rutschhemmende Böden mit Körnung. Darüber hinaus gibt es Speziallösungen z. B. für Reinräume, Tiefkühlbereiche und ESD. Gerade bei schwierigen Bodenbedingungen oder starker Beanspruchung empfiehlt sich es sich erst ein Test mit Mustern durchzuführen.
Wie wähle ich die richtige Bodenmarkierung aus?
Unsere Produktempfehlungen für Bodenmarkierungen je nach Anwendungsgebiet sind:
Welche Farben für Bodenmarkierungen gibt es?
Hier ein typisches / empfohlenes Farbschema:
Grundsätzlich sind möglichst wenige Farben bei der Bodenmarkierung einzusetzen, da sich sonst die Mitarbeiter nicht mehr an der Bedeutung erinnern können. Verwenden Sie zusätzlich (Bodenbeschriftungs-)Schilder, um die Anzahl der Farben zu begrenzen und wichtige Verbote, Gebote sowie Warnungen an Ihre Mitarbeiter optisch zu kommunizieren.
Es gibt keine feste Normen oder gesetzliche Vorgaben für die Farbwahl (im Gegensatz zu Schildern). Laut BGV A8 sowie ASR A1.3 müssen diese jedoch farbig, dauerhaft, durchgehend und deutlich erkennbar ausgeführt werden.
Eine sinnvolle/mögliche Farbwahl könnte z. B. wie folgt aussehen:
Gelb: (Transport-)Wege
Weiß: Produktionsausrüstung, Regale, Transportwagen
Schwarz/gelb: Bereich aus Sicherheitsgründen nicht versperren, z. B. für Notausgänge, Feuerlöscher, elektrische Schaltschränke
Grün: Fertigwaren
Rot: Material mit Abweichungen, Ausschuss, gesperrt durch die Qualität
Schwarz: Unfertige Erzeugnisse
Blau: Materialien und einkaufte Komponenten
Orange: Wareneingangskontrolle
Rot/weiß: Bereich freihalten
Schwarz/weiß: Bereich erfordert besondere Aufmerksamkeit
Schwarz/grün: Sicherheit / Erste Hilfe
Blau/weiß: Bereich reserviert für zukunftige Verwendung
Fluchtwege lassen sich nachleuchtend markieren. Dies ist insbesondere hilfreich, wenn das Licht durch einen Stromausfall ausgehen sollte. Durch den nachleuchtenden Effekt können sich die Mitarbeiter dann auch noch im Dunkeln orientieren.
Wie breit sollten Bodenmarkierungen sein?
Übliche Standardbreite bei selbstklebenden Bodenmarkierungslinien sind 5 cm, aber auch 7,5 cm und 10 cm Breite sind gebräuchlich. Flüssige Bodenmarkierungen werden nornalerweise 10 cm breit ausgeführt. Es lassen sich auch verschiedene Breiten kombinieren, z. B. breitere für Hauptwege und schmalere für Stellplatzmarkierungen.
Wie werden Fluchtwege gekennzeichnet?
Definition eines Fluchtweges: "Ein Fluchtweg ist ein besonders gekennzeichneter Weg – meist innerhalb eines Gebäudes – der im Falle einer notwendigen Flucht schnell und sicher ins Freie oder in einen gesicherten Bereich führt. Der Hauptzweck eines Fluchtwegs ist die Selbstrettung. Einen Ausgang, der direkt ins Freie oder in einen gesicherten Bereich führt, nennt man Notausgang." Es gibt u. a. eine maximal erlaubte Länge sowie vorschriebene Mindestbreiten für Fluchtwege.
Neben normalen Fluchtwegkennzeichnungen/-markierungen gibt es auch speziell nachleuchtende Fluchtwegmarkierung, die auch noch im Dunkeln bei Stromausfall nachleuchten.
Relevant für die Gestaltung von Fluchtwegen ist insbesondere die "ASR A2.3 Fluchtwege und Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan" (hier herunterladen).
Anleitung für das Verlegen von selbstklebenden Bodenmarkierungen aus Klebebändern
Finden Sie hier eine Übersicht an geeigneten Zubehör für die Verlegung von selbstklebenden Bodenmarkierungen aus Klebebändern.
1) Boden gründlich reinigen (idealerweise vorher feucht mit einem nornmalen Bodenreingiungsmittel wischen und trocknen lassen), insbesondere bei Ölkontamination und Verunreinigungen.
2) Ggf. Primer auftragen (i. d. R. immer im Außenbereich), um die Klebkraft zu erhöhen und wenn die Markierung dauerhaft sein soll
3) Zuschnitt
4) Klebestreifen (z. B. mit einem Andruckroller und einem Abrollgerät für Bodenmarkierungsrollen) fest auf den Boden aufbringen, um die Klebebänder blasenfrei zu verlegen. Dabei die Folie bzw. den Liner auf der Rückseite des Klebebandes schrittweise entfernen.
5) Wenn Sie größere Mengen Markierungsrollen verlegen wollen, empfehlen wir ein spezielles Abrollgerät für Bodenmarkierungsband.
Hier noch eine Kurzanleitung für die Verlegung von Bodenmarkierungen in Innenbereich.
Wie entferne ich Bodenmarkierungen?
Selbstklebende Bodenmarkierungen können normalerweise manuell senkrecht wieder abgezogen werden. Manchmal kann es helfen, die Bodenmarkierung vor dem Entfernen mit einem (Heißluft-)Fön zu erwärmen. Falls dies nicht möglich ist, können diese meinem Scharber mit Klinge entfernt werden. Für Kleberreste, die auf dem Untergrund verbleiben, gibt es spezielle Klebstoffentferner zum Aufsprühen.
Flüssige Markierungen können durch ein Strahlgerät gut entfernt werden. Alternativ können diese auch einfach übermalt werden, was aber optisch nicht schön ist.
Wichtiger Hinweis: Die Sicherheitsregeln werden laufend geändert. Sie können sich z. B. beim Bundesamt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin über den aktuellen Stand informieren. Wir übernehmen keine Haftung!